Katja Baumann

Über mich
Katja Baumann absolvierte ihre Schauspielausbildung in Zürich und Wien. Sie wirkte in zahlreichen Musical- und Theaterproduktionen mit und entwickelte parallel ihre Leidenschaft für das Figurenspiel, den Bau von Masken und das poetische Erzählen. Heute steht sie mit eigenen Einfrau-Produktionen in der Schweiz und in Deutschland auf der Bühne.
Ihre Arbeiten verbinden Schauspiel mit Figurenspiel und zeichnen sich durch eine besondere Mischung aus Skurrilität, feinem Humor und poetischer Tiefe aus. Sie entwickelt Geschichten, die Alltägliches beleuchten, Tabus berühren und mit subtiler Komik neue Perspektiven eröffnen. Immer wieder rücken dabei scheinbar Nebensächliches und Unsichtbares ins Zentrum.
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2008 brachte sie mit «Rosen für Herrn Grimm» ihr erstes Solostück zur Uraufführung. Unter der Regie von Ueli Bichsel entstand ein poetisch-skurriles Spiel über Demenz, Erinnerung und Vergänglichkeit. Pressestimmen: „beeindruckende Uraufführung voller Fantasie und Humor“ und betonte Baumanns Fähigkeit, zwischen Groteske und Poesie zu wechseln.
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2011 folgte das Stück «Im Bett mit Sisyphos», inspiriert von Albert Camus’ Mythos des Sisyphos. Darin begegnet die Figur Isabell, erschöpft vom Alltag, dem antiken Helden Sisyphos in Gestalt einer Puppe. Das Stück verhandelt Fragen nach Sinn, Wiederholung und Freiheit – immer durchzogen von alltäglichen, witzigen Szenen. Kritiken nannten das Werk „schonungslos und versöhnlich“ und betonten die Stärke der Puppenfiguren, Tabus zu berühren, ohne moralisierend zu wirken.
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2017 brachte sie unter der Regie von Ueli Bichsel «Grosse kleine Schwester» zur Premiere. Die Geschichte um Geschwisterliebe und Rivalität, verkörpert durch die Kunstfigur Brigle, wurde als „Kleinkunst-Perle voller bittersüsser Poesie“ gefeiert.
Über ihre Theaterarbeit sagt sie: „Meine Stücke sind wie Vollkornbrot – nahrhaft, manchmal nicht leicht zu verdauen, aber immer mit etwas drin, das lange trägt.“ Und: „Mich interessiert, wie das Spielerische des Humors und die Tiefe der Poesie zusammenwirken können, um den Blick auf das Wesentliche zu öffnen.“
Das Publikum beschreibt ihre Spielweise als feinfühlig, humorvoll und zugleich kraftvoll. Autor und Kabarettist Bänz Friedli urteilte: „Das ist grossartiges Theater auf kleinem Raum – irrsinnig gescheit, traurig irr und teils irrwitzig lustig.“
Neben der Bühne ist Katja Baumann engagiert in Kulturorganisation, Kommunikation und Vernetzung als Mitgründerin und Co-Leiterin des nordArt-Theaterfestivals in Stein am Rhein (seit 2009), sie ist beteiligt an der Hirschenbühne Stammheim (seit 2016) sowie am Theater Alti Fabrik Flaach.
Katja Baumann lebt in Flaach (ZH) und ist Mutter einer Tochter (2015)